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Impressionen

Jubiläum
110 Jahre Erzieher-
Ausbildung
in Nördlingen

2016 waren es 110 Jahre, dass in der Fach­akademie Maria Stern Erzieher/innen ausgebildet werden. Die FakS beging dieses Jubiläum mit einem Reigen von Veranstaltungen.

Nach einem Gottesdienst lud die Leiterin der FakS,
Dr. Christeiner, zu einem Festakt, an dem Gäste aus Kloster, Trägerschaft, Kirchen- und politischer Gemeinde teilnahmen.

Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Helga Schneider von der Katholischen Stiftungs­fachhochschule
München.

Im Rahmen des Festaktes stellte Sr. Sigrid Ritzer, die Oberin des Nördlinger Konvents, die neue 200-seitige Chronik der Fachakademie vor:

„Maria Stern hat mich geprägt. Die Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern Nördlingen gestern und heute“,

hrsg. von Dr. Sigrid Christeiner.

Freitagnachmittag und Samstag waren dann als „Tage der Offenen Tür“ konzipiert. An beiden Tagen wurde abends das Musical „Schnee­HITchen“ aufgeführt. Der Samstag stand ganz im Zeichen eines Ehemaligentreffens.

Ökumenischer Gottesdienst in St. Salvator

Wertschätzung für die Klosterfrauen, hier Oberin Sr. Sigrid Ritzer

Ehrengäste beim Festakt

Aus der Würdigungsrede
beim Festaktes zu 110 Jahren
Erzieherausbildung in Nördlingen

Die Sternfrauen

Von Dr. Sigrid Christeiner

Die Fachakademie konnte im Mai 2016 ihr 110-jähriges Jubiläum feiern. Mit Freude, großer Dank­barkeit und Stolz blicken wir zurück. Als eine der ältesten katholischen Ausbildungsstätten in Bayern – sie wurde als dritte Einrichtung nach München und Mallersdorf bereits 1906 gegründet – hat sie inzwischen ca. 6000 Personen die Ausbildung ermöglicht.

Als wir nach der Begründung für die 110-jährige Feier gefragt wurde, konnten wir viele Gründe anführen … Einer der dargebotenen Gründe lag uns besonders am Herzen: die Würdigung der Leistungen der „Sternschwestern“.

Bezugnehmend zum Motiv des Festgottesdienstes, basierend auf der Aussage von Johannes XXIII.: „Tradition heißt: Das Feuer hüten und nicht die Asche aufbewahren“, lässt sich zunächst fest­stellen: Bevor man/frau ein Feuer hüten kann, muss es zunächst entzündet werden.

Wir sind den Franziskanerinnen von Augsburg unendlich dankbar, dass sie dem Ruf des Stadt­pfarrers von St. Salvator folgten und im 19. Jh. sich bereit erklärten, eine „Arbeits-, Privatelementar- und Fortbildungsschule für katholische Mädchen nebst Kleinkindbewahranstalt“ zu errichten und zu unterhalten.

So wie Franziskus während seiner Lebenszeit oft ungewohnte Wege ging, zeigten die Schwestern kreative Wege, um ihre Schule zu entwickeln und auch über schwierige geschichtliche Phasen wie die NS-Zeit am Leben zu erhalten. Ihre franzis-

kanische Toleranz in einer primär protestantisch geprägten Stadt, ihre Offenheit für den inter­religiösen Dialog, ihre emanzipatorische Weitsicht – bereits in den 70er Jahren öffneten sie ihre Türen für junge Männer – sorgten für Bewunderung in ihrer unmittelbaren Umgebung.

Wie die historische Forschung belegt: Die Ge­schichte der Mädchen- und Frauenbildung in Deutschland ist eng mit den weiblichen Ordens­gemeinschaften verbunden, die früh erkannten: Bildung und Ausbildung ermöglicht Mädchen und Frauen den gleichberechtigten Zugang zur Gesellschaft.

Bildung ist der zündende Funke. Und dieser wurde von den Klosterfrauen in unterschiedlichen Schul­typen hier in Nördlingen entfacht und, ich be­haupte, insbesondere in der Ausbildungsstätte für Erzieher/innen, früher für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen.