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Als eine von wenigen Fachakademien in Bayern ermöglicht die FakS Nördlingen den Studierenden ein 3- bzw. 4-wöchiges Auslandspraktikum. Das Praktikum wird von der Europäischen Union innerhalb des Erasmus+-Programms für berufliche Mobilität gefördert.

In landestypischen Arbeitsfeldern – Kinderkrippen, Kindertagesstätten, Grundschulen und Horten – sammeln die Praktikant/-innen wertvolle Auslands­erfahrungen. Sie lernen andere päda­gogische Konzepte kennen und reflektieren ihre eigene Ausbildung. Die Studierenden begegnen einer fremden Kultur und tauchen in deren Lebensalltag für einige Wochen ein.

Angesichts vieler Kinder mit Migrations­hinter­grund sehen sich Erzieher/-innen in ihrer Praxis mit kultureller Vielfalt konfrontiert. Durch eigene Fremdheitserfahrungen lernen sie nachzu­vollziehen, was Menschen in einem fremden Umfeld benötigen, was sie empfinden und wie bedeutungsvoll der Spracherwerb zur Integration in die Gesellschaft ist.

Im Schuljahr 2022/23 bot sich 32 Studierenden aus FakS1 und OptiPrax2 die Chance, das Praktikum in Irland, Österreich, Spanien und Frankreich abzuleisten. 10 Studierende praktizierten in Linz, 14 in Greystones in der Nähe von Dublin, fünf Studierende in Barcelona und drei Studierende in Riom.

Erfahrungs-berichte

Im Folgenden finden Sie Erfahrungsberichte der Studierenden, die an Erasmus+ teilgenommen haben. Erfahrungsberichte von Studierenden, die zeitgleich ein sonderpädagogisches Praktikum in Einrichtungen unserer Region absolviert haben, finden Sie hier.

Greystones

Insgesamt nahmen 2023 14 Studierende an dem Auslandspraktikum in Greystones (Irland) teil, das im Rahmen von Erasmus+ an der FAKS angeboten wird. Der Zeitraum des Praktikums war vom 11.06. bis 30.06.2023. Während dieser drei Wochen waren wir in der St. Laurences National School in Greystones, einer kleineren Stadt in der Nähe von Dublin, tätig. Alle Studierenden der FAKS wurden unterschiedlichen Klassen zugeteilt, dort durften wir die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen und konnten einen Einblick in ein fremdes Bildungssystem bekommen.

Unser Praktikum an der Schule haben wir jeden Tag mit einem Fußmarsch von einer halben Stunde begonnen. Der Schultag der Junior Infants (Vorschüler) geht von 8.50 bis 13.30 Uhr. Die Altersgruppe dieser Vorschulklassen ist von 4 bis 8 Jahren. Anschließend gehen die Kinder, wie auch in Deutschland, in die Klassen eins bis sechs. Alle Schüler der St. Laurences School in Greystones müssen eine Schuluniform in der Farbe Türkis tragen. Um das Aussterben der irischen Sprache zu vermeiden, wird das Pflichtfach Gaelige unterrichtet. Ein sehr wichtiger Grundsatz ist das freundliche Miteinander und der respektvolle Umgang mit allen Mitschülern und Lehrern. Dies konnten wir besonders ausgeprägt in unserem Praktikum kennenlernen. Auch zu uns Praktikanten waren die Kinder immer sehr höflich und offen in Bezug auf das Sozialverhalten. Durch das tägliche Hospitieren an der Schule konnten wir ebenfalls unser Englisch verbessern. Wir traten oft in Kontakt mit den Kindern, beispielsweise beim Bewältigen von Schreibaufgaben während des Unterrichts oder in den Pausen.

Neben der Schule blieb uns auch etwas Freizeit. Diese nutzen wir, indem wir des Öfteren mit dem Bus nach Dublin fuhren. Dort erkundeten wir die Stadt und ließen den Abend in einem Pub ausklingen. Die Pubs in Dublin sind jeden Tag von Jung und Alt, meistens schon ab dem späten Nachmittag, besucht. Außerdem findet die Unterhaltung größtenteils durch Livemusik statt. Ein weiterer Punkt in unserm Kulturprogramm war der Tagesausflug zu der bekanntesten Sehenswürdigkeit in Irland, den Cliffs of Moher. Dies sind Klippen an der Westküste von Irland, ein Bus beförderte uns von Dublin auf die andere Seite Irlands, dort konnten wir die Natur-Besonderheit bestaunen. Eine weitere Besonderheit war unser Tag am Strand in Greystones, dort genossen wir die Sonne und kühlten uns im Atlantik ab. Da die Wassertemperatur nur zwischen zehn und zwölf Grad betrug, dauerte der Badespaß nicht lange an.

Rückblickend können wir sagen, dass wir einige neue und interessante Erfahrungen durch das Praktikum gewinnen konnten. Auch der Einblick in das Bildungssystem Irlands war sehr interessant und wir konnten dadurch sehr viele Eindrücke für die pädagogische Arbeit sammeln. Wir sind froh, dass wir uns auf das Projekt eingelassen haben und würden die Reise jederzeit wieder antreten. Auf die vergangenen drei Wochen blicken wir mit Freude zurück und sind sehr dankbar für die schöne Zeit und die wertvollen Erfahrungen. (Hannah Mordstein und Sophia Hönle, FakS1A, 11.07.2023)

Linz

Im Zeitraum vom 10.06. – 01.07.2023 habe ich das Auslandspraktikum in Österreich absolviert. Ich war in einem Kindergarten in Traun (in der Nähe von Linz) und habe verschiedene Einblicke und Eindrücke gesammelt. Ich war mit neun weiteren Studierenden in Linz. Wir lebten drei Wochen lang in einer kleinen, schönen Wohnung mit Garten. Mit meinen zwei Mitbewohnerinnen habe ich gemeinsam gekocht und verschiedene Tätigkeiten unternommen. Abends waren wir gemeinsam im Café oder veranstalteten Spieleabende. Am ersten Montag waren wir in der Bundesanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) der Kreuzschwestern in Linz. Sie nahmen uns sehr offen und freundlich auf und tauschten sich mit uns über die Ausbildungswege in beiden Ländern aus. Es war sehr interessant zu erfahren, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es in der Erzieher/-innen-Ausbildung gibt. Nachmittags wurden wir zur Kita begleitet. Das Kita Team und die Kinder nahmen uns offen und herzlich auf. Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl. Jede Woche war ich in einer anderen Gruppe, damit ich verschiedene Eindrücke sammeln konnte. Auch eine I-Gruppe (Inklusionsgruppe) war dabei. Es war sehr interessant in den verschiedenen Gruppen mitzulaufen, weil jede Gruppe doch anders funktionierte. Ich war sehr vom Material im Turnraum der I-Gruppe fasziniert (spezifische Materialien). Während des Praktikums im Kindergarten war die Gelegenheit da, verschiedene Angebote mit den Kindern durchzuführen.

Vor allem bei den Turnstunden waren die Kinder sehr fasziniert, weil sie den Ablauf einer Turnstunde ganz anders gewohnt waren und es somit etwas Neues für sie war. Mit den Kollegen verstand ich mich sehr gut und wir haben uns sehr viel ausgetauscht und konnten so verschiedene Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen. Mit ein paar Kollegen habe ich mich angefreundet und wir werden weiterhin Kontakt halten. Mit einer Kollegin haben wir einiges erleben können. Sie hat uns verschiedene schöne Orte gezeigt. Wir waren am Traunsee, am Traunfall, in Gmunden, in Salzburg am Hangar 7 Red Bull und an der Grottenbahn am Pöstlingberg. Nicht alle dieser Ziele sind mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen, deswegen waren wir umso dankbarer, dass wir diese Gelegenheit bekamen. Im Auslandspraktikum sammelte ich viele positive Erfahrungen. Für unsere Kollegen waren wir eine Bereicherung fürs Team und der Abschied fiel uns schwer. Ich knüpfte neue Freundschaften und wir lernten einiges voneinander. Wir tauschten uns über Dialekt, Kultur, Arbeit und private Sachen aus. Natürlich bin ich auch persönlich sehr gewachsen. In dieser Zeit bin ich viel selbstbewusster geworden und stellte meine eigenen Fähigkeiten auf die Probe. Natürlich kann es anfangs beängstigend sein, für drei Wochen an einem komplett fremden Ort zu leben, aber man gewöhnt sich schnell ein und wächst daran, dass man sich selbstständig und eigenständig bewegt. Ich bin so dankbar für diese Chance, da es eine wundervolle Zeit war und ich so vieles erlebt habe.

(Vanessa Scharla, FakS1a, 11.07.2023)

Riom

Im Juni 2023 durften wir mit dem Erasmus+-Programm nach Frankreich ins Auslandspraktikum reisen. Zu dritt ging unsere Reise nach Riom, der französischen Partnerstadt von Nördlingen, die in der Region Auvergne-Rhône-Alpes, südlich von Paris, liegt. Durch das Programm hatten wir die Möglichkeit, drei Wochen in der École Maternelle Jean Rostand zu hospitieren und praktizieren und den Alltag in einer französischen Vorschule zu erleben. Diese wird von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren besucht und ist in Frankreich Pflicht.

Während unseres Aufenthaltes in Frankreich konnten wir viele neue Erfahrungen sammeln und auch über das Land haben wir einiges lernen können. In der École Maternelle durften wir einen sehr strukturierten und geplanten Alltag erleben, wobei die Kinder die Sprache, die Motorik, die Gemeinschaft und die Merkfähigkeit spielerisch entwickelten. Sehr interessant war es zudem, zu sehen, wie die Lehrerin mit dem Thema Strenge umging und diese bei den Kindern anwendete, da sie immer das richtige Maß dafür fand. Hinzu kam das große Vertrauen der Lehrerin in ihre Schüler, was uns drei sehr begeistert hat, da die Kinder so Wertschätzung und Sicherheit erfahren durften. Auch einige kulturelle Erfahrungen konnten wir während unseres Aufenthalts in Frankreich gewinnen. Dies begann bereits am Anreisetag, da uns dort bereits auffiel, dass die Häuser in Frankreich eher grau und schlicht gehalten sind. 

Dies kommt daher, dass viele Häuser in der Region mit Vulkanstein gebaut werden, was die Farbe erklärt. Während unseres Praktikums ist uns zudem positiv aufgefallen, dass viele Franzosen sehr herzlich, aber zugleich auch entspannter durchs Leben gehen und dieses genießen. Zudem schätzen die Franzosen das Essen und dessen Vielfältigkeit sehr und achten oft auf eine gute Qualität. Des Weiteren wurde ein Vorurteil über die Franzosen, das wir bereits oft gehört hatten, erfüllt: nämlich die fehlenden Englischkenntnisse. In unsere Einrichtung sprachen viele pädagogische Fachkräfte kaum oder gar kein Englisch. Dadurch war es manchmal etwas schwierig, mit diesen zu kommunizieren. Auch auf den Straßen von Riom wurde meist nur Französisch gesprochen. Trotz dessen konnten wir immer, auch mit Händen und Füßen, kommunizieren und uns verständigen.

Abschließend können wir auf ein durchaus gelungenes und lehrreiches Auslandspraktikum zurückblicken, welches voller neuer Erfahrungen war und uns für unsere pädagogische Arbeit und das private Leben geprägt hat. Wir selbst können uns durchaus vorstellen, in der Zukunft einige Zeit im Ausland zu arbeiten und können deshalb künftigen Studierenden wärmstens empfehlen, am Erasmus+-Programm teilzunehmen.

(Sophia Stark und Maria Kaltner, FakS1A, 11.07.2023)

Barcelona